Der Holunder
(Sambucus) ist eine in Europa weit verbreitete Pflanze, die sich ziemlich rasch
und einfach vermehrt und die sehr oft in der Nähe von Häusern zu finden ist. Innerhalb
weniger Jahre kann der Holunder bis zu 10 Meter hoch werden. Von Mai bis Ende
Juni entfaltet er seine zarten Blüten-Dolden, die weithin duften und vielfach
in der Küche Verwendung finden. Später im Jahr, im Herbst, erscheinen dann die
dunklen Beeren, die in der Naturheilkunde Anwendung finden.
Hollunder gehört mit zu den ältesten Bäumen Irlands und gilt als eine der
mächtigsten Schutzpflanzen überhaupt. Über Jahrhunderte hinweg gehörte er zu
jedem Haus & Hof. Man pflanzte ihn, um gute Hausgeister anzulocken und zum
Schutz gegen alles Böse (so z.B. Blitzeinschlag). Viele Mythen – sowohl
keltische wie auch christliche - ranken sich auch heute noch um ihn.
In vielerlei Hinsicht begegnete man nicht nur in Irland dem
Holunder mit großem Respekt:
Aufgrund seiner großen Heilkräfte, galt er als eine Art Universalheilmittel,
mit dem man Mensch und Tier heilen konnte.
Wer einen Holunderbaum fällte, der starb, weil der Baum auch
negative Energien freisetzen kann.
Wer unter ihm einschlief, wurde von den bösen Geistern ins
Reich der Feen verschleppt, was schreckliche Alpträume zur Folge hatte.
Er galt auch als Baum der Ahnen und als Pforte in die
Anderswelt.
Im irischen Volksglauben soll das Holz des Holunders angeblich
verflucht sein und sollte nicht verwendet werden, um z.B. Boote oder
Säuglingswiegen zu machen.
Andererseits ist der Holunder eine Pflanze, die uns Menschen
im täglichen Leben reichlich beschenkt. Was viele von uns möglicherweise gar
nicht wissen - Holunder wird im Essen & Trinken verwendet und auch als sehr
vielseitige Medizin.
(Für mehr Informationen über den Holunder in Deutsch
siehe: http://www.kraeuter-verzeichnis.de/kraeuter/holunder-neu.htm )
In der irischen Folklore gilt der Holunder als mächtige
Schutzpflanze, die das Leben von Mensch & Tier schützt und segnet. Er symbolisiert
Lebensenergie und die Fähigkeit, alles Böse abzuwehren (z.B. böse Geister, und
bösen Zauber rückgängig zu machen). Holunderzweige wurden in Hauseingängen und
Kuhställen aufgehängt, ja sogar in Gräbern beigelegt, als Schutz gegen das
Böse. Laut Volksglauben können durch Streuung der Blätter und Beeren des
Holunders in alle 4 Himmelsrichtungen sowohl Personen und persönliche
Habseligkeiten als auch Orte gesegnet werden. Er soll gute Geister anziehen und
sowohl Diebe und Hexen als auch Schlangen vertreiben. Letztere gibt auf der
gesamten Insel Irland jedoch nicht mehr, da sie von St. Patrick mit einem Stock
aus Holunderholz einst vertrieben wurden.
Im Ogham, dem alten keltischen Alphabet, ist der Holunder übrigens
dem Buchstaben R zugeordnet, und steht symbolisch für Übergang, Evolution und
Fortdauer. Er regiert über den 13. Mond im Ogham Kalender, also am Ende des
alten Jahres und zu Beginn des neuen Samhain. Er stellt von daher eine alte
weise Energie am Ende des Jahres-Zyklus dar, dessen Bedeutung es ist, den
Beginn in jedem Ende und das Ende in jedem Anfang zu ehren.
Ich hab dem Holunder auch erst vor kurzen in einem Beitrag gedankt http://www.feenstadl.blogspot.de/2015/06/hollerfee.html
ReplyDeleteeiner unserer liebsten Bäume <3
Danke, für den informativen Artikel.
ReplyDeleteIn meiner Kindheit gab es oft selbst gemachten Holundersaft und leckeren Gelee.
Tolle und ausführliche Beschreibung, danke dafür! Ich liebe Holunderblüten, der süße Duft lockt eben nicht nur Insekten. Als Kind habe ich auch die Früchte genascht, obwohl sie mir Hände, Lippen, Zunge und Zähne gefärbt haben. Heute bin ich nicht mehr so scharf drauf, ich verarbeite sie erst einmal. Und vergesse nie, mich bei dem Baum zu bedanken, man weiß ja nie ;)
ReplyDeleteDankeschön, liebe Carmen! Das ist sehr informativ! Super geschrieben!
ReplyDeleteHolundersaftschorle trinke ich im Sommer sehr gerne!
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