Monday 28 November 2011

Mit meinen Yorkies über Stock und über Stein



Tagelang hatte es hier geregnet, vielerorts standen ganze Landstriche unter Wasser. Weder wir 2-Beiner noch unsere 4-Beiner konnten angesichts der Wassermengen, die auf die Erde niederprasselten, nach draußen. Uns fiel schon die Decke auf den Kopf. Deshalb waren wir heute ja schon froh, dass wir wieder unser gewohntes Aprilwetter hatten – mal Regen und mal Sonnenschein, und das Ende Oktober.
Gewappnet mit Regenjacke und Wanderschuhen, etwas das man hier in Nordirland immer braucht, beschlossen wir, mit unseren 3 Yorkshire Terriern einen kleinen Spaziergang zu machen. Erst als wir im Auto saßen und schon unterwegs waren, fiel uns ein, dass es nicht viele Möglichkeiten gab, wo wir spazieren gehen konnten, ohne dass die Hunde und wir im Matsch versanken. Da war jetzt guter Rat teuer. Wir hielten dann spontan an einer kleinen Sackgasse parallel zur Hauptverkehrsstraße an und machten uns von dort aus auf den Weg, erst an der Straße entlang und dann an einem Gatter vorbei quer über eine Wiese.


Mini hüpfte, sprang und rannte wieder so richtig nach Herzenslust herum. Die kleinen Ohren angelegt und ihr kleines Schwänzchen wie ein Ruder hinter ihr her wehend sauste sie auf dem holprigen Weg hin und her. Ganz im Gegensatz dazu mein Hund Jack, der nun mit seinen 10 Jahren nicht mehr zu den jungen Wilden gehörte. Er watschelte mal hier mal da schnuppernd gemütlich durch die Landschaft.


Unser Spaziergang entpuppte sich bald als Gewaltmarsch. Nachdem wir eine Weile über die Wiese gelaufen waren, wobei wir glücklicherweise größtenteils vom Matsch verschont blieben, entdeckten wir einen Pfad, der steil an einem Hügel nach oben führte. Unser Interesse war geweckt und so kletterten wir auf rutschigem Boden nach oben. Allerdings mehr nach dem Motto „zwei Schritte vor und drei zurück“. Zum Glück brauchte ich mir keine Gedanken um die Hunde machen, ob sie uns folgten. Im Unterschied zu uns Zweibeinern, hatten unsere Vierbeiner keine Probleme auf dem nassen Laub vorwärts zu kommen. Sie kletterten wie Ziegen den schmalen Trampelpfad hoch. Ab und zu blieben sie stehen, schnupperten in der Luft und setzten dann unverdrossen ihren Weg fort.
Endlich oben angekommen, wurden wir Zweibeiner für unsere Mühe reichlich belohnt. Es bot sich uns ein herrliches Bild - ein Blick, den ich kaum in Worte fassen kann. Ein Himmel wie aus dem Bilderbuch blau mit weisen Wolken. In etlicher Entfernung vereinzelt ein paar Häuser, dann grün in allen Schattierungen und soweit das Auge reichte, dazwischen braunes, gelbes und rotes Herbstlaub und ganz im Hintergrund, sah man etwas grau und verschwommen, die Irische See.


Vorbei an Rhododendrenbäumen und Fuchsien Hecken wanderten wir auf einem Weg, der sich drehend und windend wie eine Schlange seinen Weg durch das Dickicht bahnte. Man konnte sich wirklich nicht vorstellen, was nach der nächsten Biegung kommen würde. Und wieder tat sich eine Überraschung auf. Im wahrsten Sinne des Wortes öffnete sich unser Blick. Vor uns lag ein Golfplatz, dessen saftiger grüner Rasen sofort ins Auge stach und der wie ein Tal, von grünen Bäumen und Büschen umrandet, angelegt war. Ein einzelner Spieler war zu sehen, sonst niemand.
Wir hatten Bedenken weiterzugehen, vor allem wegen unserer 3 Yorkshire Terrier. Wer weiẞ wie diese auf den Golfspieler reagiert hätten. Also beschlossen wir schweren Herzens umzukehren. Diesmal nahmen wir eine Abkürzung, quer durch den Rhododendrenwald nach unten.


Unten angekommen, sprangen meine beiden Weibchen, Susi und Mini, sofort wieder hin und her. Susi meckerte – wie immer. Ich versuchte ihr immer wieder zu erklären, dass ich ihre Hundesprache nicht verstehe. Aber davon lieẞ sich meine Hundedame nicht beirren. Sie stellte sich vor mich hin, schaute mich mit ernster Miene an und schnatterte etwas, das ich nicht verstand. Ich glaube Susi war in ihrem früheren Leben ein Hütehund gewesen. Wann immer ich nämlich stehenblieb, um mir etwas anzuschauen, oder wenn ich einen der beiden anderen Yorkies lobte, kam Susi angerannt, meckerte ziemlich penetrant und wurde erst wieder ruhig als ich mich in Bewegung setzte.


Während Susi also meckerte und Mini frohen Mutes über Stock und Stein sprang, trabte Jack wieder einmal gemächlich hinter uns her. Man konnte ihn im hohen Gras kaum sehen. Wäre da nicht sein helles Köpfchen, das sich da zwischen dem Grün bewegte – der Hund wäre verschwunden gewesen.

Ich war voll mit der Schönheit der Landschaft beschäftigt als ich plötzlich bemerkte, dass Jack fehlte. Diese Yorkshire Terrier sind ja sowieso so klein, dass man sie leicht übersieht. Mein Herz rutschte wieder einmal mehr in die Hose. Ich geriet in Panik, wo war bloß der Hund?! Ich rief und rief und rief, das kennen Sie sicherlich von Ihrem Hund. Also Jack, typisch Terrier, stur wie diese Hunde nun mal sind, blieb verschwunden. Na das hatte mir noch gefehlt. Ich musste ein ganzes Stück zurücklaufen bis ich Jack dann hinter einer Biegung im dichten Gras sah. Auf etwas herumkauend kam er hinter einem kleinen Baumstamm hervor. Unschuldig um sich schauend als ob nichts wäre….
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Mehr Geschichte über die 3 Yorkshire Terrier Jack, Susi und Mini gibt es hier zu lesen:


Carmen Bauer,
Yorkshire Terrier - Zwerge mit Löwenherz
ISBN 978-3842352049
BoD, 2011, 92 Seiten Paperback
€ 12,80 überall im Buchhandel

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ISBN 978-3-7322-7952-4
Books on Demand, 2013
Taschenbuch, 108 Seiten. Mit vielen Farbfotos.
€ 12, 80 *inkl. MwSt.

Wenn drei Yorkies einen Spaziergang machen, können sie was erleben….


Das muss in der Tat heute für meine kleinen Lieblinge ein ereignisreicher Spaziergang gewesen sein. Von Herbst war bei uns heute keine Spur zu sehen – im Gegenteil: die Sonne strahlte wie schon lange nicht mehr. Es hatte wohl nachts geregnet, aber heute tagsüber schien die Sonne und auch die Temperatur war eher sommerlich denn herbstlich. Also, diesen Sonnentag nutzend, machten wir uns mit dem Auto und unseren 3 Yorkies auf den Weg. Kaum waren wir um die Ecke gebogen, kam auch schon ein Hindernis: eine Gruppe mit mindestens 30 Reitern überquerte auf ihren Pferden die Straße. Es kam was kommen musste: Verkehrsstau und wir sind sofort bei nächster Gelegenheit von der Straße abgebogen. Anstatt am Strand entlang zu gehen, was wir ursprünglich vorhatten, hatten wir uns dann für einen Spaziergang in einem kleinen Waldstück entschieden.
   
Jack, mein Yorkshire Terrier mit einer Stupsnase, wollte wie immer nicht laufen. Susi, meine alte Hundedame, nörgelte herum – keine Ahnung weshalb – und Mini, mein „kleiner Hund“ (obwohl sie so groß wie die beiden anderen Yorkies ist), rannte hin und her, dass es eine wahre Freude war, ihr dabei zu zuschauen. 

Nach ca. 30 Minuten zwischen Bäumen, Büschen, Farnen und an Brombeerhecken entlang kamen wir an einen kleinen See. Eine Schwanenfamilie, Vater, Mutter und 4 Junge schwammen dicht am Ufer entlang. Die Jungen waren schon fast so groß wie ihre Eltern, hatten allerdings noch ihr braunes Baby Federkleid. Voller Neugierde stürmten meine Yorkies auf die Schwanenfamilie zu. Was sind das denn für komische Vögel, mögen sie dabei wohl gedacht. Oh, oh! – der Schwanenvater zischte laut und bedrohlich als er die kleinen Yorkies näherkommen sah. Und dann streckte er ziemlich schnell seinen langen Hals aus in Richtung auf meine Hunde, weil er seine Familie beschützen wollte. Die Hunde standen am Ufer des Sees – wasserscheu wie sie sind und etwas irritiert wie es mir schien - und wussten nun gar nicht, was sie machen sollten. Weiter vor konnten sie nicht, wegen des Wassers, aber zurückweichen wollten sie auch nicht. Hätten sie dichter am Wasser gestanden, hätte der wütend zischende Schwanenvater die kleinen Hunde böse zurichten können!

Weiter ging‘s durch den matschigen, vielerorts mit Pferdemist bedeckten Waldboden. An der nächsten Biegung kam uns eine junge Frau auf einem großen schwarzen Pferd entgegen. Wieder Alarmstufe rot für mich und ich beeilte mich, alle 3 Hunde sofort an die Leine zu nehmen. Man weiß ja nicht was diese kleinen Yorkshire Terrier alles im Schilde führen, um ihre Kräfte zu messen, und wie das Pferd darauf reagiert. Jack, Susi und Mini gingen auch zugleich in die „Achtung-Fertig-Los“ Stellung. Entweder hatte das Pferd die kleinen Wesen gar nicht gesehen, oder aber es hatte gar kein Interesse, sich mit den 3 kleinen Rabauken abzugeben. Wie dem auch sei – Reiterin und Pferd waren an uns vorbei, bevor meine 3 Hunde auf das große schwarze Etwas zustürmen konnten.

Man wird es kaum glauben - das Nächste, was uns begegnete war ein Fahrradfahrer, der sich mit seinem Fahrrad durch den matschigen Waldboden quälte. Ich weiß nicht was Jack, Susi und Mini sich dabei dachten, als sie die Gestalt in weißer Fahrradbekleidung mit farblich entsprechend abgestimmten Sturzhelm auf sie zukommen sahen. Wahrscheinlich genau das, was sich der Leser jetzt auch denkt: wie kann man sich bei herrlichem Sonnenschein auf einem Fahrrad durch Matsch und Dickicht eines (dunklen) Waldes quälen?!

Dann entdeckte Jack einen Tümpel. Auf dem Weg waren überall Pfützen gewesen. Susi und Mini hatten immer einen Bogen um die Wasserstellen und den Pferdemist herum gemacht. Jack jedoch war da quer durchgelaufen und als er jetzt auch noch einen Tümpel witterte, da war er nicht mehr zu halten. Ab und voll rein in die abgestandene Wasserlache. Irgendwie schien das aber nicht seinen Erwartungen zu entsprechen. Fast bis zum Hals im Wasser stehend, versuchte er mit erhobenen Köpfchen angestrengt den Rückweg anzutreten. Dabei hatte er sichtbar Schwierigkeiten mit seinen 4 kurzen Beinchen aus dem Morast herauszukommen. Er guckte mich hilfesuchend an und als er einsah, dass ich nicht durch diesen Dreck laufe, um ihn zu „retten“, stapfte er dann – gute Miene zu schlechtem Spiel machend – mutig mit seinen 4 kleinen Beinchen durch den dicken Matsch zurück auf den Waldweg. Hätte ich es nicht besser gewusst, hätte ich gedacht, eines dieser sagenhaften irischen Waldwesen käme mir da entgegen. Der Hund war völlig mit Matsch beschmiert, seine kleinen Beinchen waren rabenschwarz. Und durch das blonde Haar auf dem Kopf sah er aus wie ein kleiner Kobold.

Nachdem wir ca. eine Dreiviertelstunde gelaufen waren, kehrten wir um, denn der Matsch wurde immer dicker. Diesmal ging ich voran und die kleinen Dreckspatzen folgten mir. Eine ältere Frau mit Hund kam uns entgegen. Es war ein (schottischer) Hirschhund (Deerhound). Diese Hunderasse geht, wie der irische Wolfshund auch, auf die großen keltischen Windhunde zurück. Der Hund, der ziemlich groß und grauhaarig war, ging genauso gemütlich wie sein Frauchen, vermutlich war er auch schon so alt, und kam neugierig auf uns zu. Ich weiß nicht woran es lag, dass dieser eher ein wenig zottelig aussehende Hund zum Glück keine Herausforderung für meine 3 Yorkies war. Denn so schnell wie der Hund und sein Frauchen auf der Waldlichtung erschienen waren, hatte ich keine Gelegenheit mehr gehabt, meine 3 Zwerge anzuleinen. Dieser Hund nun, der im Vergleich zu meinen Yorkies ein „Hüne“ war, kam auf Jack zu und beschnupperte ihn, wobei er das ganz sachte tat. Man konnte es Jack ansehen, dass es ihm wohl echt mulmig zu Mute war. Er zog sein kleines Stummelschwänzchen ein und erstarrte zur Salzsäule. Angst? Ach was, ein Yorkshire Terrier doch nicht! Da hatte ich wohl mehr Angst, dass ihm etwas passieren könnte. Jack ließ den Hund an sich herumschnuppern, wobei er keine Miene verzog und sich nicht von der Stelle rührte, bis der Hund wieder weg war. Susi und Mini hatten das ganze Schauspiel neugierig aus sicherer Entfernung verfolgt. Sie standen etwas abseits vom Geschehen und waren wahrscheinlich heilfroh, dass dieser „Hüne“ nichts von ihnen wollte. Als sich der Hund dann von Jack abwandte und gemächlich weiterging, sprangen die beiden Mädels auf Jack zu so als wollten sie ihn für seine „Heldentat“ bejubeln.

 
Ja was soll ich sagen, soweit war unser Spaziergang ganz gut und schön gewesen. Aber es gab noch eine Überraschung. Ein Jogger rannte hinter uns her. Ich hatte ihn im ersten Moment gar nicht gehört und war natürlich umso erstaunter, als ich ihn auf einmal so dicht hinter mir wahrnahm. Ich war in größter Sorge, dass Mini, die nämlich schon auf die Füße des Joggers starrte, jeden Augenblick los toben würde. Aber meine Sorge war unberechtigt. Der Jogger lief – so wie es richtig ist -  völlig unbeeindruckt weiter. Jack, Susi und Mini standen am Wegesrand – ein Bild für die Götter. Die 3 Yorkies standen da wie Zaungäste, die bei einem Marathon zuschauen. Und der Jogger war so schnell wie er erschienen war, auch wieder verschwunden.

Zum Glück waren wir dann schnell am Auto angekommen. So ein ausgiebiger, erlebnisreicher Spaziergang macht müde. Und so schliefen Jack, Susi und Mini auch friedlich während der Fahrt nach Hause.

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Carmen Bauer,
Yorkshire Terrier - Zwerge mit Löwenherz
ISBN 978-3842352049
BoD, 2011, 92 Seiten Paperback
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ISBN 978-3-7322-7952-4
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Sunday 27 November 2011

Bäume Irlands – Palmen

Gerade war ich mit meinen Hunden, Jack und Mini, drauẞen gewesen, da sah ich sie wieder. Palmen. Palmen zur Weihnachtszeit in Nordirland. Jetzt da die meisten der anderen Bäume ihr Sommerkleid abgeworfen haben, sieht man sie überall.

Palmen sind – wenn wundert’s - keine einheimischen Bäume, aber sie stehen überall in Nordirland in sehr vielen Vorgärten. Manchmal findet man sie auch in der freien Natur. Wenn man es nicht anders wüsste, könnte man denken, man sei irgendwo in Asien oder an der französischen Riviera.


Ich weiẞ noch, dass ich ganz am Anfang, als ich hierher nach Nordirland umgezogen war, meinen Freundinnen und Bekannten in Deutschland mit Begeisterung erzählte, dass es hier weiẞe Sandstrände und Palmen gäbe. Das löste Verzückung und Verwunderung zugleich aus. Irland am Strand unter Palmen…. Aber war das nicht ein wenig zu kalt? Ja, ich hatte vergessen zu erklären, dass Palmen und Sandstrand hier nie zusammen anzutreffen sind. Die Plamen stehen –wie gesagt – in den Vorgärten und nicht am Wasser.



Das Klima auf der Insel Irland ist relativ mild, die Temperaturen betragen im Winter selten weniger als -8 C Grad und viele Palmenarten sind robuster als man glaubt. Manche Arten können sogar Minusgrade von bis zu – 20 C Grad vertragen. Viele der Palmen, die hier erfreulicherweise ganz gut in Nordirland auch frostige Winter überleben, sind eigentlich keine Palmen.



Bäume Irlands - 2.Teil



Irland hat eine geringere Anzahl von heimischen Baumarten als Großbritannien. Das hängt mit dem Ausbreitung der Bäume vom europäischen Festland her nach der letzten Eiszeit (vor ca. 10.000 Jahren) zusammen. Die Samen der Bäume wie Hasel und Eiche wurden von Vögeln und anderen Tieren über eine Landbrücke nach Irland transportiert. Dem hingegen waren die Samen von anderen Bäumen wie Weide und Birke, so leicht, dass sie vom Wind nach Irland verweht wurden. Die ersten Bäume waren Wacholder, Birken, Hasel und schottische Kiefer. Sie wuchsen wild und konnten sich ganz natürlich ohne äußere Eingriffe entfalten. Einzelne Waldlandschaften bestehend aus Eiche, Eibe, Esche, Kiefer, Erle, Ulme und Weide entwickelten sich in ganz Irland vor ca. 7.000 bis 5.500 Jahren und überzogen dann die Insel mit einem Flickenteppich an Wäldern.

Mit den ersten Bauern wurden auch die ersten Bäume gefällt. Man brauchte Platz für Weideland. Später, im Zuge der Industrialisierung, wurden weitere Waldflächen abgeholzt, weil man Holz für z. B. den Schiffs- und Straßenbau brauchte. Nur 9% der Insel Irland besteht heute noch aus Wald und dabei handelt es sich größtenteils um nicht heimische Koniferen (Tannen).

 
Bäume waren und sind ein Geschenk der Mutter Natur an alle Lebewesen. In Verbindung mit den umgebenden Pflanzen, Tieren, Pilzen und Mikroben konnte ein Ökosystem entstehen, das für Menschen und Tiere gleichermaßen wichtig war. So lieferten die Bäume damals wie heute Nahrung, Unterschlupf und Schutz aber auch Sauerstoff.

 


 
Einige der Bäume wurden wegen ihrer magischen Kräfte von irischen Urahnen verehrt. Die Menschen wertschätzten Bäume und stellten sogar Regeln auf, wie Bäume zu schützen waren. Beschädigungen von Bäumen, wie z. B. unerlaubtes Schneiden eines Baumes wurde ernsthaft bestraft. Die alten Gesetze, welche die Bäume schützten, leben zum Teil heute noch fort. So sagt man, dass es Unglück bringt einen Weißdorn abzuschneiden, weil die Feen diesen Baum beanspruchen.

Dem alten irischen Glauben zu Folge wird Irland von 5 Bäumen geschützt: 3x Esche, 1x Eiche und 1x Eibe. Der Legende nach hat der heilige St. Patrick (der Schutzpatron der Insel Irland) die Schlangen von der Insel mit einem Stock aus dem Holz einer Esche vertrieben.

Saturday 26 November 2011

Bäume Irlands - Eberesche (Rowan Tree)



Im Vergleich zu anderen Ländern, verfügt diese kleine Insel Irland über eine erstaunliche Vielfalt an Terrain. Vor allem Nordirland bietet mit seinem Giants Causeway, Lough Neagh oder den Mourne Mountains eine Landschaft, die so wunderbar ist, dass es schwerfällt dafür die richtigen Worte zu finden.

Nur eins soll es hier angeblich nicht in Hülle und Fülle geben - Wälder. Das kann ich so aber nicht bestätigen. Es gibt auch in Nordirland die bekannten Baumarten wie Eichen, Kiefern, Fichten, Lärchen und Tannen, die sehr oft in kleinen Gruppen als „Glenns“ zu finden sind. Diese kleinen grünen Oasen beherbergen auf kleinstem Raum eine erstaunliche Vielfalt an Pflanzen. Oft findet man dort auch kleine Bäche mit kristallklarem Wasser, die sich von Pflanzen bedeckt, ihren Weg durch das Dickicht bahnen.



Besonders auffällig sind Bäume und Büsche mit knallroten Beeren, die hier in Massen im späten Herbst und den ganzen Winter hindurch anzutreffen sind. Unfähig zu bestimmen um welche Baumsorten bzw. Büsche es sich im Einzelnen handelt, habe ich bei meiner Suche im Internet vor allem eine Baumart mit dem botanischen Namen SORBUS gefunden. Im Englischen heißt diese Art „Rowan Tree“ was zu Deutsch „Vogelbeere“ oder „Eberesche“ ist.



Rowan ist eine der bekannten wilden Bäume auf den Britischen Inseln. "Eberesche" ist einer der vielen Namen für diesen Baum.






Die Europäische Vogelbeere (S. aucuparia) hat eine lange Tradition in der europäischen Mythologie und Folklore. Der Baum galt / gilt als ein Baum mit magischen Kräften, der vor Unheil und bösartigen Wesen schützen sollte. In der keltischen Mythologie galt er als „Baum der Reisenden“, weil er verhinderte, dass Reisende sich verirrten. Mancherorts galt er auch als der Baum an dem der Teufel seine Mutter erhängte. In der nordischen Mythologie war er mit der Göttin Sif verbunden.

Die Eberesche und ihr Holz fanden heute wie früher sehr vielseitige Verwendung. Da das Holz der Vogelbeere sehr hart ist, wird es auch heute noch gerne für Spazierstöcke genommen. Aus diesem Grund wurden daraus auch Zauberstäbe gemacht. So fertigten die Druiden zum Beispiel ihre Stäbe aus dem Holz an und die Äste der Eberesche wurden oft als Wünschelruten benutzt. Das Holz wurde ebenfalls auf Schiffen mitgenommen, um vor Stürmen zu bewahren. Es wurde in den Häusern gehalten, um vor Blitzschlag schützen und es wurde sogar auf Gräber gepflanzt, um Verstorbene davon abzuhalten, herumzugeistern. Es wurde auch verwendet, um vor Hexen und deren Magie zu schützen sowie auch als Gegenzauber benutzt. Blätter und Früchte der Eberesche wurden ferner Weihrauch beigemischt um die Kraft der Wahrsagerei zu erhöhen. Sehr verbreitet ist auch die Meinung, dass die Menge der Früchte mit dem Wetter zusammenhänge. Vor allen in den nordeuropäischen Ländern sagte man anhand der Fruchtmenge vorher wie streng der Winter werden würde.


Happy Dogs


Letztens sind wir unten am Küstenwanderweg (in Bangor, Nordirland) spazieren gegangen. Das ist ein 25,5 KM langer Wanderweg in North Down, der in Holywood (schreibt sich tatsächlich nur mit einem „l“) anfängt und sich über Wiesen, Felder und Parks an der Irischen See entlang bis zu den felsigen Ausläufern von Portavo erstreckt.

Das Stück, das ich mit meinen Hunden immer laufe, geht am „Belfast Lough“ entlang. Man hat einen total schönen Blick auf die andere Seite, Carrickfergus, und kann bei klarem Wetter sogar Schottland sehen.

Mein Lebensgefährte setzt mich immer an einer bestimmten Stelle ab, von wo aus ich dann mit meinen 3 Yorkies nach Bangor, in die Stadt laufe. Es ist wirklich ein herrlicher Spaziergang, der zum Teil hoch über der rauen Irischen See, zum Teil aber auch direkt am Wasser entlang führt.



Jack wollte wie immer nicht laufen. Kaum aus dem Auto raus, rennt er zwar zum nächsten Pfahl, hebt sein Beinchen und macht sein Pippi, danach aber bleibt er stur stehen. Bis wir alle richtig in Gang sind, halte ich meine 3 Yorkies an der Leine. Bei Jack muss ich nämlich sonst riskieren, dass er ohne auf mich zu hören schnurstracks zurück läuft, wo er unser Auto vermutet. Ich muss ihn also immer erst ein Stück „ziehen“. Ist er dann erst einmal los von der Leine, bleibt er ständig stehen und dreht sich um, so als wolle er einschätzen: „Wie weit ist denn der Weg zurück?“ Hat er aber eingesehen, dass Frauchen nicht nachlässt und es keinen Weg zurück gibt, dann trabt er munter drauflos. Meistens sogar ziemlich schnell und immer Mini hinterher.


Die kleine Mini rennt sowieso immer vorne weg. Je nachdem ist ihr Näschen oben, so als sauge sie die frische Seeluft ein, oder sie schnuppert unten am Boden entlang. Ihr kleines Schwänzchen steht dabei ständig hoch und wedelt die ganze Zeit vor Aufregung hin und her. Mini läuft immer ein paar Meter vor, bleibt dann aber stehen und dreht sich zu mir um, als ob sie sich vergewissern will, dass ich ihr folge. Wenn sie weiẞ, alles ist o.k., dann läuft sie munter weiter.
Meine alte Hundedame Susi geht hinter mir her als ob sie an meine Fersen geheftet ist. Um Susi brauche ich mich also nicht zu kümmern. Auch wenn ich mich manchmal wundere wo sie steckt. Sie ist so klein hinter mir, dass ich sie oft nicht immer sofort sehe. Mein Herz rutscht mir dann jedesmal in die Hose, weil ich das Schlimmste befürchte.

Der schmale geteerte Weg, der sich über die Klippen schlängelt, ist manchmal auch ganz schön kurvenreich, so dass man nie weiẞ, was hinter der nächsten Ecke auf einen zukommt bzw. was in der nächsten Kurve auf einen wartet. Ich bin also oft ziemlich angespannt, vor allem, weil ich Angst habe, wenn groẞe Hunde, Jogger oder Fahrradfahrer auf uns zugerast kommen. 

Diesmal war die Angst jedoch unberechtigt. Ein älterer Herr kam uns entgegen. Er bewunderte Jack, Susi und Mini, schaute ihnen eine ganze Zeit lang zu und meinte dann:
„Das sind glückliche Hunde!“


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Mehr Geschichte über die 3 Yorkshire Terrier Jack, Susi und Mini gibt es hier zu lesen:


Carmen Bauer,
Yorkshire Terrier - Zwerge mit Löwenherz
ISBN 978-3842352049
BoD, 2011, 92 Seiten Paperback
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Friday 25 November 2011

Ein kleiner Ausflug


Wettermäßig war dieser Mittwoch im Juli ein Tag wie jeder andere. Mal Regen und mal Sonnenschein – das war schon seit April so. Heute aber war mehr Sonnenschein und ich beschloss deshalb, das gute Wetter zu nutzen und den Tag mit einem Spaziergang mit meinen 3 Fellkindern unten an der „Wasserfront“, wie das Viertel am kleinen Yachthafen bei uns hieß, zu verbringen. Meine 3 Fellkinder Jack, Susi und Mini mussten meinen Gedanken erraten haben. Wie auf Kommando standen sie alle 3 an der Haustür und wuselten dort voller Erwartung herum. Was wird Frauchen uns heute zeigen? Kaum hatte ich die Autotür aufgeschlossen, sprangen sie auch schon ins Auto hinein und machten es sich auf dem Beifahrersitz bequem. Unten an der Wasserfront angekommen, stellte ich fest, dass ich die langen Hundeleinen zuhause vergessen hatte. Nun gut, dann musste ich die kurzen Leinen nehmen, die ich als Ersatz immer im Auto hatte. Ich leinte also meine 3 kleinen Lieblinge an und hievte jeden einzeln vorsichtig aus dem Auto. Immer darauf bedacht, dass kein Auto angebraust kam und einen der kleinen Yorkies überfährt.
Mini war aufgeregt wie immer, wenn wir draußen spazieren gehen. Ich konnte richtig hören wie sie innerliche Jubelschreie ausstieß. Sie rannte von einer Stelle zur nächsten, wobei das kleine Schwänzchen immer in Bewegung war. Voller Begeisterung schnupperte sie hier und da, alle Gerüche in sich aufsaugend. Manchmal blieb sie stehen, hielt ihr Köpfchen hoch, schnupperte und sog die Luft ein. Es konnte ihr gar nicht schnell genug gehen und sie versuchte natürlich ständig davon zu stürmen, um diese neue Gegend mit all den Gerüchen, die ein kleiner Hafen bietet, zu erkunden.
Während Mini an ihrer Leine zog, trabten Jack und Susi, meine beiden älteren Yorkies, gemütlich neben mir her. Alles was Beine hatte, war heute anscheinend unterwegs. Bemerkenswert viele Kinder und ältere Menschen sowie auch Spaziergänger mit und ohne Hund. „Ach wie niedlich, ach wie süß“ wurde ich immer auf meine Hunde angesprochen. Die Kinder kamen von ihren Spielplätzen, von denen es ein paar dort in der Gegend gibt, angerannt, streichelten die kleinen Yorkies und wollten wissen wie sie heißen.

In einiger Entfernung sah ich eine Gruppe von älteren Menschen mit Behinderung, die mir entgegen kamen. Sie saßen in Rollstühlen und wurden von Pflegepersonal (das kann man an der Kleidung erkennen) geschoben. Sie lachten und scherzten und je näher sie kamen, desto mehr Freude konnte ich auf ihren Gesichtern erkennen. Natürlich waren auch sie ganz begeistert von diesen kleinen süßen Hunden. „Ach, schau dir das an! Sind sie nicht süß?!“ das kenne ich schon. Meine 3 Fellkinder aber wohl auch, denn sie blieben auch dieses Mal ganz brav stehen und ließen sich bewundern. So stand ich dann da, meine 3 Lieblinge an der Leine, umzingelt von einer Menschenschar, die sichtbar Freude daran hatte, meine Hunde zu betrachten. Ich merkte sofort, diese Menschen im Rollstuhl können sich ja nicht nach unten beugen, um einen meiner Hunde zu streicheln. Also was tat ich? Ja, ich nahm meine alte Hundelady Susi hoch und setzte sie einer Frau auf den Schoß. Die Anderen kamen in ihren Rollstühlen näher und konnten so jetzt wenigstens einen der Hunde streicheln. Man glaubt nicht wie dankbar diese Menschen waren. Zum Abschluss machte eine der Pflegerinnen auch noch Fotos, wobei es mich wunderte, dass sie ganz höflich fragte, ob ich etwas dagegen hätte, dass sie meine Hunde fotografiert.

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