Saturday 22 June 2013

Waldspaziergang



 

Es kommt selten genug vor, dass wir hier in Nordirland „Sommer“, d.h. Sonne satt haben. Aber wenn das Thermometer dann mal über 18 Grad hinausgeht, dann entfliehen wir der „Hitze“ ganz gerne und gehen in dem unweit gelegenen Wald spazieren.So wie letztens.
Das Wetter war zwar himmlisch - strahlend blauer Himmel und Sonnenschein - aber es war uns allen viel zu heiß, um ans Meer zu fahren. Außerdem dachten wir uns, da es Wochenende war, wird bei diesem herrlichen Wetter alles, was Beine hat (zwei und vier Beine) am Meer unterwegs sein. Und das ist dann nicht so angenehm mit unseren Yorkies da spazieren zu gehen. Bei uns sind übrigens Hunde an den Stränden erlaubt. Ich hatte es schon einmal erlebt, dass Jack freundlich, wie er ist, auf eine Familie mit einem kleinen Kind zu gerannt war und sich das Kind ganz fürchterlich vor dem „Ungetüm“ in Form eines Yorkshire Terriers gefürchtet hatte. Die Mutter und ihr ca. 2-jähriges Kind waren entsetzt und warfen Jack und mir böse Blicke zu.

Also wir entschlossen uns, lieber im angenehm kühlen Wald einen Spaziergang zu machen. 

 

Dort angekommen liefen wir mit unseren Zwergen zunächst auf einem kleinen Feldweg entlang bis wir dann dahin kamen, wo die Bäume Schatten und kühle Luft spendeten. Es war total ruhig. Man hörte allenfalls das Knacken von trockenen Ästen unter unseren Füssen oder das Hecheln der Hunde. 

Für die Zwerge war es hier paradiesisch. Sie konnten frei herum rennen und nach Herzenslust schnüffeln und schnuppern. Gerüche aufsaugen, die ihnen nicht so bekannt waren. Allerdings verlangsamte das auch entsprechend unseren ganzen Spaziergang.

Das Sonnenlicht drang zum Teil sehr spärlich durch die Baumwipfel und ich wunderte mich wieder aufs Neue, wie es möglich ist, dass in dem von Tannen und sonstigen Bäumen überschatteten, dunklen Dickicht überhaupt noch etwas wächst. Aber es ist so - die Natur hat es so eingerichtet, dass es selbst im dunkelsten Winkel noch etwas gibt, was das Auge des Betrachters erfreut.


Ein Stückchen weiter hatten Regen und Sturm ihre Spuren hinterlassen: umgeknickte Bäume, die es den Yorkies fast unmöglich machten, mit ihren kurzen Beinchen das Hindernis zu bewältigen und ihren Weg fortzusetzen. Dazu war alles wie in einem Sumpfgebiet völlig matschig und rutschig. Genau das Richtige für Jack! Während Mini das Sumpfgebiet skeptisch inspizierte, lief Jack quer durch den Matsch durch und schaute mich dann auch noch an, weshalb ich ihm denn seinen Spaß nicht gönne.

Ein Glück nur, dass der Matsch getrocknet war bis wir wieder am Auto waren.

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Carmen Bauer,
Yorkshire Terrier - Zwerge mit Löwenherz
ISBN 978-3842352049
BoD, 2011, 92 Seiten Paperback
€ 12,80 überall im Buchhandel

Yorkshire Terrier - Zwerge mit Löwenherz unterwegs in Nordirland
ISBN 978-3-7322-7952-4
Books on Demand, 2013
Taschenbuch, 108 Seiten. Mit vielen Farbfotos.
€ 12, 80 *inkl. MwSt.

http://www.drcarmenbauer.com/

Monday 3 June 2013

Hurra, hurra das schöne Wetter ist endlich da



Strahlend blauer Himmel und Sonnenschein – was will man mehr?! Das haben wir natürlich sofort ausgenutzt, um mit den Yorkies einen ausgedehnten Spaziergang zu machen. Aufgrund des schlechten Wetters in den letzten Wochen hatten wir uns ja kaum draußen bewegen können. Insofern war ein ausgiebiger Spaziergang an der frischen Luft mit den Zwergen schon lange überfällig gewesen. Um an den Strand von Ballywalter zu fahren, war es uns heute zu weit. Also entschlossen wir uns, durch eine kleine Schlucht, die nicht weit von uns entfernt ist, hinunter ans Belfast Lough zu laufen. 



  

Der Weg durch die kleine grüne Oase ist mit feinen Schotter bedeckt und unser Jack mochte darauf überhaupt nicht laufen. Es wurde ziemlich anstrengend mit ihm, weil er ständig stehen blieb – stur wie ein Esel (wobei man diesem Tier garantiert mit diesem Vergleich Unrecht tut) ging Jack keinen Schritt weiter. Also entschloss ich mich, ihn kurzerhand in den Rucksack zu setzen. Er schien sich in seinem Quartier auf meinem Rücken auch wohlzufühlen und genoss es anscheinend, sich seine Umgebung von oben herab anschauen zu können. Als wir kurze Zeit später auf den asphaltierten Wanderweg kamen, wo er wieder normal laufen konnte, war er putzmunter und rannte ständig unserer läufigen Susi hinterher.


Mini spielt in letzter Zeit immer sehr gerne „hol das Stöckchen“. Sie ist ganz versessen darauf und kann es gar nicht erwarten, dass sie von der Leine los gelassen wird. Dann muss nur noch ein passender Stock gefunden werden, was normalerweise auch kein Problem ist. Zu klein darf er aber nicht sein und zu leicht natürlich auch nicht. Die kleine Hündin schießt immer schon los bevor ich überhaupt den Stock geworfen habe und wundert sich dann „ja wo ist denn mein Stöckchen?“ 
So war es denn auch heute wieder gewesen. Kaum war der passende Stock gefunden, ging es auch schon los mit dem Vergnügen, dem fliegenden Teil hinterher zu rennen, im Gras riechend den Stock zu finden und dann das überlange Teil in ihrem kleinen Mäulchen tragend zurückzubringen. Unermüdlich war unser kleiner Zwerg, Mini. 

Abwechslung brachte für kurze Zeit ein anderes Yorkie-Rudel, das uns auf unserem Spaziergang begegnete. Neugierig wie diese Hunde nun einmal sind, musste man sich natürlich gegenseitig von allen Seiten inspizieren. Vor allem unsere läufige Susi zog ja wie ein Magnet alle Hunde an und stand für kurze Zeit im Rampenlicht.

Unsere alte Hundedame Susi, sie ist inzwischen schon 14 Jahre alt, war auch heute wieder am Meckern und ich habe es immer noch nicht herausgefunden, was sie ständig zu jammern hat, wenn wir unterwegs sind. Allerdings muss ich sagen, dass manch einer sich eine Scheibe von der doch schon so alten Hündin abschneiden kann, denn sie ist noch topfit. Das zeigte sich vor allem daran, dass sie wie wild den Jack unterwegs anmachte und ihm immer ihr Hinterteil unter seine Nase hielt. Wenn ich bemerkte, dass Jack wieder an Susis Hinterteil war, brauchte ich nur „oii, oii“ zu rufen und in die Hände zu klatschen. Dann sah mich die alte Hundedame mit einem Blick an als ob sie sagen wollte: „Ich kann doch auch nichts dafür…“, und wimmelte flugs den Jack ab. 

Heute lief unsere Susi sogar eine ganze Zeit lang brav mit uns mit, bis sie nicht mehr laufen wollte und anfing zu wimmern. Wie immer ignorierte ich ihr Gemaule. Doch dann machte mein Lebensgefährte einen Schritt zurück und traf dabei versehentlich Susi. Und was machte die alte Hundedame? Ja, sie plusterte sich vor mir auf, meckerte immer lauter und bellte dann schließlich fast schon dramatisch, so als ob sie mir zu verstehen geben wollte: „Siehst du, nur weil du mich nicht hochgenommen hast, bin ich getreten worden!“ Oh und ihr Blick! Sie schaute mich echt anklagend an. Was also blieb mir anders übrig, als sie schnell auf den Arm zu nehmen, sie zu trösten und den Rest des Weges im Rucksack zu tragen. Da saß sie dann auch wie eine Primadonna und war scheinbar über-glücklich, nicht mehr laufen zu müssen.

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Carmen Bauer,
Yorkshire Terrier - Zwerge mit Löwenherz
ISBN 978-3842352049
BoD, 2011, 92 Seiten Paperback
€ 12,80 überall im Buchhandel

Yorkshire Terrier - Zwerge mit Löwenherz unterwegs in Nordirland
ISBN 978-3-7322-7952-4
Books on Demand, 2013
Taschenbuch, 108 Seiten. Mit vielen Farbfotos.
€ 12, 80 *inkl. MwSt.