Saturday 17 August 2013

Donaghadee



Wer weiß schon, dass das älteste Pub der ganzen Insel Irland „Grace Neill's” (das 1611 unter dem Namen 'King's Arms' eröffnet wurde) in Donaghadee zu finden ist. 













Donaghadee (wird Donna-Ga-Die ausgesprochen), kommt aus dem Irischen und bedeutet so viel wie „Daoi’s Kirche“. Das kleine geschichtsträchtige Städtchen mit seinen rund 8000 Einwohnern ist ca. 10 km von Bangor entfernt und liegt direkt am Meer. Genau gegenüber befindet sich Schottland, dessen Küste man mit bloßem Auge von Donaghadee aus sehen kann.
Durch seine Lage und vor allem seine Nähe zu Schottland war das Städtchen bis Mitte des 19. Jh. der wichtigste Hafen für den Handel mit Großbritannien und der Insel Irland. Erst viel später wurde der Hafen von Donaghadee durch das immer grösser werdende Belfast aufgelöst und verlor dann gänzlich seine einstige Bedeutung.


Vieles von dem wirtschaftlichen Leben der Stadt hing zu seiner Glanzzeit mit Schifffahrt, Transport und Versand sowie rund um Schiffe zusammen. Aber nicht nur dafür wurde Donaghadee genutzt. Im 18.und 19. Jh. machten sich Paare, die schnell und einfach heiraten wollten, von Donaghadee aus mit der Fähre auf den Weg ins gegenüberliegende schottische Portpatrick – das Gretna Grenn der Iren.
Der Fährbetrieb existiert heute (leider) nicht mehr. Um nach Schottland zu gelangen muss man ins Kilometer weit entfernte Larne oder nach Belfast fahren und von dort aus die Fähre nehmen.

 
Das alte Wahrzeichen der Stadt - der eindrucksvolle Leuchtturm, der weithin sichtbar ist, stammt aus dem Jahr 1836 und war der erste Leuchtturm in Irland, der mit elektrischem Licht ausgestattet worden war.
Obwohl das Städtchen vergleichsweise klein ist, verfügt es über eine ganze Reihe interessanter historischer Sehenswürdigkeiten sowie auch zahlreiche kleinere Läden, Cafés, Restaurants und Pubs. Da es direkt am Meer liegt, lädt ein Spaziergang auf der Promenade an der frischen Seeluft immer ein.





 Zu den Sehenswürdigkeiten, die man sich unbedingt anschauen sollte, gehören: die Burg (im Englischen als Motto oder Moat bekannt), der kleine, aus dem 17. Jh. stammende, Hafen und natürlich das Grace Neill’s Pub. 


Die Burg selbst ist jüngeren Datums. Das Gebäude wurde 1818 gebaut, um den Sprengstoff für die Hafenerweiterung zu lagern. Aber der Standort war schon in der Bronzezeit als Verteidigungsposten benutzt worden, so z.B. gegen die Angriffe der Wikinger. Im 12. und 13. Jh. wurde der Posten dann unter den Normanen weiter zu einer Festung ausgebaut. Rund um die alte Festung ist ein attraktiver kleiner Park von dem aus man einen wunderbaren Blick auf die irische See und die „Copeland Insel“ (ein wichtiges Vogelschutzgebiet, das man nur mit einem Boot erreichen kann) hat.


Zu erwähnen bleibt noch, dass Donaghadee aufgrund seiner Seefahrer-Tradition seit 1906 eine sehr wichtige Rettungsstation hat, die seit ihrer Gründung schon sehr zahlreichen Menschen das Leben gerettet hat. 

 
Und für alle, die gerne Golf spielen - es gibt auch einen Golfclub, der mich aufgrund der Palmen immer irgendwie an fernere Länder erinnert.