Saturday 10 January 2015

Bangor – Die Stadt in der ich lebe






Seit etlichen Jahren lebe ich nun schon in Nordirland. Die Stadt in der ich lebe heißt Bangor und wird auch so ausgesprochen. Es gibt auch noch andere Städte, die Bangor heißen: in den USA, in Wales und in der Republik Irland. Diese Städte werden – wie man es im Englischunterricht in der Schule gelernt hat - „Bängor“ ausgesprochen.






„Mein“ Bangor befindet sich im schönen County Down, eine der 6 Grafschaften von Nordirland, und liegt direkt am Meer.







Neben Belfast und (London-)Derry ist Bangor die drittgrößte Stadt in Nordirland. Laut einer Statistik aus dem Jahre 2001 lebten damals 58,388 Menschen in Bangor. Die Mehrzahl der Einwohner ist protestantisch. Man liest immer wieder, dass die Stadt als der schönste Ort in Nordirland gilt und es besonders begehrenswert sei, in Bangor zu wohnen.

Ich habe vielleicht von daher auch Glück gehabt, von Anfang an hier in Bangor zu wohnen, denn ich fühle mich in der Tat so wohl, als ob ich schon immer hier gelebt hätte.

Bei meiner Suche nach dem Ursprung des Namen Bangor bin ich darauf gestoßen, dass es vom Irischen Beannchar herkommt. Das bedeutet “Horned Curve”, was übersetzt so viel wie „gehörnte Kurve“ heißt. Damit gemeint ist wohl die Lage von Bangor, nämlich an einer Bucht gelegen. Rechts und links ragen jeweils Landzungen ins Wasser, die dem Ganzen die Form eines gehörnten Bullen verleihen. Das Gebiet um Bangor herum ist auch als „The Vale of Angels“, das Tal der Engel bekannt. Der Legende nach soll Saint Patrick hier nämlich einen Engelstraum gehabt haben. Was genau das war, konnte ich leider nicht ausfindig machen. Es ist eine der vielen irischen Stories um den irischen Schutzpatron Stankt Patrick.


Geschichtlich betrachtet war Bangor ebenfalls 
wegen seines Klosters (Bangor Abbey), in dem gelehrt und gelernt wurde, in ganz Europa bekannt. Das Kloster selbst war ca. 555 vom Heiligen Comgall gegründet worden und war im 8. und 9. Jahrhundert heftigen Angriffen von Wikingern ausgesetzt. Vom Bangor Kloster aus verbreitete sich Wissen in ganz Europa. Angeblich sagte man im damaligen Europa: Wenn jemand Griechisch konnte, dann war es bestimmt ein Ire. Darüber hinaus war das Kloster auch für seine Missionare und Missionsarbeit bekannt. Selbst heute noch ist eine Vielzahl an Glaubensgemeinschaften in Bangor ansässig. Nirgendwo sonst habe ich so viele Kirchen und Glaubensgemeinden gesehen wie hier in Bangor.

Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war Bangor durch seinen Hafen und die umliegende Leinenproduktion geprägt. Bis in die 60er Jahre des 20 Jahrhunderts war die Stadt außerdem ein sehr bekannter und beliebter Urlaubsort. Das änderte sich als man anfing – wie damals überall üblich - die Stadt in ein „Einkaufszentrum“ umzuwandeln.






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