Thursday 24 July 2014

Unterwegs im County Down - Strangford Lough



Sommer, Sonne, Urlaubszeit.
Auch bei uns in Nordirland ist das Thermometer auf über 20 Grad geklettert. Unser Auto, ein ganz einfacher Suzuki, hat Klimaanlage. Damals, als wir das Gefährt gekauft hatten, hatte ich noch darüber geulkt, dass es diese Ausführung in ganz Nordirland nur mit Klimaanlage gab. Gerade hier, wo es mehr regnet, denn heiße Tage gibt. Jetzt lache ich nicht mehr, denn bei der Hitze, die auch wir zurzeit hier haben, ist mir ein Auto mit Klimaanlage doch sehr willkommen.
Den Luxus eines kühlen Innenraums genießend, führte uns unser heutiger Tagesausflug am Strangford Lough entlang. Genauer gesagt an der einen Seite des „Lough“. (Wird „Loch“ ausgesprochen und interessanterweise sagt man im Schottischen auch „Loch“, wobei das wiederum mehr wie „Lock“ ausgesprochen wird.)

Es handelt sich dabei um einen ca. 150 Quadratkilometer großen Meeresarm, welcher auf der einen Seiten fast vollständig von der Halbinsel ARDS eingeschlossen wird. Eine lange schmale Meerenge verbindet Strangford Lough mit der Irischen See. Die Entfernung beträgt 33 Kilometer (20 Meilen) von Angus Rock an seiner Mündung an der Irischen See bis zu den Sandbänken am nördlichen Ende. Damit ist Strangford Lough der größte „Meer-See“ der britischen Inseln.

Angeblich waren die Wikinger im Mittelalter in dieser Region aktiv gewesen und so wundert es nicht, dass der Name aus dem altnordischen „Strangr-fjörðr“ kommt, was so viel wie "starker Meeres-Einlass" bedeutet. Damit gemeint war ursprünglich nur die schmale Verbindung des Lough zur Irischen See hin, zwischen den beiden Ortschaften Strangford und Portaferry. Letztere deutet darauf hin, dass die beiden Dörfer durch eine Autofähre verbunden sind.

Bis ins 18. Jahrhundert war der Meeresarm auch unter seinem alten irischen Namen „Loch Cuan“ bekannt, was so viel wie „See der Buchten“ bedeutete. In der Tat passt dieser Name, denn es gibt unzählige kleine Inseln, Buchten, Landzungen und Watt. Entsprechend kurvenreich und eng sind dann auch manchmal die Straßen entlang des Lough. Das ist schon ein Abenteuer an sich, denn man weiß nie, wer oder was um die nächste Kurve kommt.



Heute ist Strangford Lough eines der drei maritimen Naturschutzgebiete der britischen Inseln, das für seine reiche, unvergleichbare Tierwelt international bekannt ist. Viele Wat- und Seevögel überwintern hier. Daneben gibt es diverse Arten von Ringelgänsen, Seehunde und angeblich sogar Haifische. Aufgrund seiner Landschaft, Fischerei und einer Vielzahl maritimer Freizeitangebote ist es auch ein beliebtes Touristenziel.

 

Zu erwähnen ist noch, dass 2007 im Strangford Lough weltweit das erste kommerzielle Gezeitenkraftwerk, SeaGen, errichtet wurde. Der 1,2-Megawatt Unterwassergenerator nutzt die schnelle Gezeitenströmung der Meerenge, die bis zu 4 m / s beträgt.


Für mehr Informationen (in Englisch) siehe: