Ich weiß nicht ob das generell für Nordirland gilt, aber hier bei uns in Bangor gibt es an Sylvester kein Feuerwerk. Bislang konnte mir keiner erklären weshalb es das nicht gibt. „Das hat es hier in Nordirland noch nie gegeben“ wird mir immer nur zur Erklärung gesagt. Nun ja, man könnte jetzt sagen, dass es hier in Nordirland in der Vergangenheit sowieso genug „Bombenstimmung“ gab und man auf die Knallerei am Neujahrsabend gut verzichten kann.
Anders als der erste Weihnachtstag, ist Sylvester in Nordirland kein Familientag.
Traditionell geht man auch an diesem Abend ins Pub, natürlich schon ein wenig früher als sonst, um dort mit seinen Freunden, Nachbarn, Bekannten, etc. den Ausgang des alten Jahres zu feiern. Ganz ungewöhnlich ist die Art und Weise wie hier gefeiert wird. Nicht nur, dass die Knallerei fehlt, aber es gibt um Mitternacht auch keinen Sekt – so wie in Deutschland gebräuchlich – mit dem man auf das neue Jahr anstößt.
Stattdessen wird eine alte Tradition, die man aber noch weltweit vorfindet, gepflegt: „Auld Lang Syne“ – ein Lied, das am 31.12 um Mitternacht auf der ganzen Welt bzw. in Englisch sprechenden Ländern gesungen wird.
Das ursprünglich aus Schottland stammende Lied besteht aus 5 Versen und handelt von Freundschaft und Liebe vergangener Tagen. Der Original Text stammt von Robert Burns. In Englisch heißt es "old long ago", was man mit "vor langer Zeit" übersetzen könnte.
Ich finde es sehr schwer zu beschreiben. Die Stimmung, die in den Minuten vor dem neuen Jahr entsteht, ist im wahrsten Sinne des Wortes überwältigend. Vielleicht hat der ein oder andere es schon selbst gesehen, dass Menschen wenn dieses Lied ertönt, von ihren Plätzen aufstehen, sich an den Händen fassen, einen Kreis bilden und in das Lied einstimmen. Vielleicht hat man sich über dieses „Spektakel“ gewundert. Am Ende der letzten Strophe des Liedes verschränkt man seine Arme über der Brust und streckt die rechte Hand aus, um die linke Hand des Nachbarn zu nehmen und mit seiner linken Hand nimmt man die rechte Hand des Nachbarn. Wenn das Lied zu Ende ist, bewegt man sich auf die Mitte zu, wobei man sich immer noch überkreuzt an den Händen hält. Hat man dann in der Mitte wieder einen ordentlichen Kreis gebildet, geht man - mit immer noch verschränkten Armen und die Nachbarn an den Händen fassend - unter den Armen durch, so dass man am Ende mit dem Rücken nach innen im Kreis steht.
Auch in diesem Punkt unterscheidet sich die Sitte drastisch von dem, was ich aus Deutschland gewöhnt bin: Ist das Lied Auld Lang Syne dann zu Ende, geht man auf einander zu, umarmt sich, küsst sich und wünscht sich
“Have a happy new year!”
Mariah Carey singt Auld Lang Syne
Schöne Tradition - Feuerwerk muß wirklich nicht sein. Ist gefährlich, laut und wird unkontrolliert von jeden Trottel genutzt.
ReplyDeleteFazit - besser ohne und singend ins neue Jahr.
War diesmal zu Sylvester in Lorne House (Cultra) - wir haben Laternen gebastelt und sind zum Meer gegangen. Um Mitternacht haben wir dann "Auld Lang Syne" gesungen und uns ein "Happy New Year" gewünscht! Es geht auch ohne Feuerwerk und Sekt - aber ich habe auch schöne Erinnerungen vom Feuerwerk am Rhein, als wir mit Freunden Sylvester gefeiert haben - und Raketen aus den zuvor geleerten Sektflaschen abgefeuert haben.
ReplyDeleteSilvester ohne Feuerwerk - herrlich! Und die Yorkshire Terrier wissen das bestimmt auch zu schätzen! ;-)
ReplyDeleteLG, Elke
P.S.: Danke für deinen Besuch auf http://meerblog.de !!
Liebe Carmen,
ReplyDeletewir kennen uns von der Autorengruppe bei Facebook - allerdings habe ich dort mein Profil aufgegeben. Aber ich habe Deinen Blog bei mir in die Linkleiste gesetzt. Und darum kann ich Dich jetzt in meine wöchentliche Bloggerrunde aufnehmen - jetzt, wo ich wieder etwas häufiger blogge.
Danke schön für die schöne Beschreibung von Silvester in Nordirland. So einen Silvesterabend wünsche ich mir auch. Das wäre eine viel schönere Einstimmung aufs neue Jahr! Das Lied finde ich auch schön. Ich denke, da würde mir gar Wasser in die Augen steigen beim Singen. Bei uns gab es nur Geballer und Gestinke von den Raketen und Böllern. Dieses Jahr war ich nur kurz draußen, um rüberzugehen zu den Katzen, die ich in ein ruhigeres ZImmer gebracht hatte. Aber auch dort versteckte sich die ängstlichere Lucky unterm Bett und kam lange nicht hervor. Wir haben bei den Nachbarn mit Raclette und viel guten Gesprächen gefeiert. Und mit Sekt zu Mitternacht angestoßen. War schön.
Ich lasse Dir liebe Grüße hier und wünsche Dir für dieses Jahr viel Glück, Gesundheit und weiterhin viel Freude am Schreiben!
Alles Liebe, Irmgard