Thursday, 13 October 2016

Halloween



Wie ich letztens hörte, werden in Deutschland in einigen Läden neben der Grillkohle schon die Weihnachtsplätzchen angeboten. Während in Deutschland die Weihnachtsartikel die Regale füllen, sind das hier in Nordirland alle möglichen Waren zu Halloween, die seit September in den Läden verkauft werden.
 
Halloween spielt hier eine große Rolle, vor allem wenn es um den Verkauf von Artikeln geht. Da werden fantastische Kostüme angeboten, die man in Deutschland sonst nur zur Faschingszeit sehen würde; Knaller, die ansonsten hier in Nordirland strikt verboten sind, aber an Halloween selbst erlaubt sind; und schließlich eine Vielzahl an Süßigkeiten.

 





Wer weiß bei all dem Trubel eigentlich schon, was es mit Halloween wirklich auf sich hat? Der Name selbst ist eine Ableitung von All Hallows’ Eve. Korrekt ausgesprochen wird es Hallowe’en.In vielen Ländern wird Halloween am Abend von „All Hallows“ (bzw. „All Saints“ zu Deutsch: Allerheiligen am 1. November) begangen. Der 31.10. selbst gilt im christlichen Glauben als der Tag der Einleitung des Triduum (Dreitagefeier) und ist der Erinnerung an die Toten gewidmet, darunter Heilige, Märtyrer und alle verstorbenen Gläubigen.

Es ist übrigens nicht ganz sicher wie und wo Halloween genau entstand. Es wird weithin vermutet, dass es als heidnisches keltisches Fest der Toten im Zusammenhang mit dem irischen und schottischen Samhain Fest entstanden ist und später dann christianisiert wurde. Es verwundert deshalb nicht, dass „Halloween“ ursprünglich vor allem im katholischen Irland weit verbreitet war. Von dort aus nahmen irische Einwanderer in die USA diesen Brauch mit und bauten ihn zur Erinnerung an die Heimat ständig aus.
Mehr Informationen zu Samhain (in Englisch) http://goireland.about.com/od/historyculture/qt/trad_samhain.html

Inzwischen wird Halloween als die Nacht gefeiert, wo Geister, Feen und Hexen besonders aktiv sind.




Typisch für Halloween ist „Trick-or-Treat“ (am ehesten noch mit „Süßes, sonst gibt's Saures!“ zu übersetzten). Kinder gehen abends, nach Einbruch der Dunkelheit in ihren Halloween Kostümen von Haus zu Haus, klopfen an die Tür und sagen ihr Sprüchlein auf. Angangs war ich darüber so entsetzt gewesen, weil ich diesen Brauch ja nun gar nicht aus Deutschland kannte, dass ich schnell unsere Haustüre wieder zugeknallt hatte. Mittlerweile bin ich keine Spielverderberin mehr und sorge schon rechtzeitig dafür, dass wir Süßigkeiten für Halloween an der Haustür parat liegen habe.
Süssigkeiten für die Kinder
Weitere typische Halloween Merkmale sind die ausgeschnittenen Kürbisse, Halloween Parties, „Bonfires“ (Freudenfeuer) und Feuerwerksknaller.
Ein Kürbis-Kostüm
Plakat an einer Hauswand
Das Wort „Bonfire“ bedeutet ein Feuer, wo Knochen verbrannt wurden. Die Tradition der Bonfires geht auf die Kelten zurück. Sie zündeten große Scheiterhaufen an (um die herum sie tanzten und speisten), um damit die bösen Geister abzuschrecken. Halloween gehörte ebenfalls zu den keltischen „Feuer-Feiern“. Traditionell wurden mit dem Halloween Bonfire Träume, wen man heiraten wird, stimuliert. Dazu wurden dann Haare ins Feuer geworfen und dabei hat man dann von der / dem zukünftigen Herzallerliebsten geträumt.
In Nordirland sind Bonfires in den protestantischen Wohnvierteln fester Bestandteil der Feierlichkeiten des 12. Juli (siehe: http://carmen-bauer.blogspot.co.uk/2013/07/der-12-juli.html).
In England ist der 5. November die Nacht der Bonfires und ist Guy Fawkes gewidmet. Dieser hatte am 5. November 1605 vergeblich ein Sprengstoff-Attentat auf den damaligen König verübt und versucht, das englische Parlamentsgebäude in die Luft zu jagen.
Historisch betrachtet wurden Bonfires in der Nacht des 31.10. angezündet, um verlorene Seelen zu trösten und Geister zu ihrem Bestimmungsort zu geleiten. Heute sind die Bonfires keineswegs mehr mystisch / romantisch angelegt, sondern dienen oft auch zum Verbrennen von Sperrmüll.
Man sagt, dass die Farben orange und schwarz deshalb zu Halloween-Farben wurden, weil Orange mit dem Ernten verbunden ist (Halloween markiert das Ende der Ernte) und Schwarz mit Tod assoziiert wird.
Die Tradition des ausgehöhlten Kürbis geht bis auf das 18. Jh. zurück. Demnach hatte ein irischer Schmied einen Pakt mit dem Teufel getroffen und deshalb wurde ihm der Zugang zum Himmel verwehrt. Stattdessen wurde er dazu verdammt um die Erde zu wandern, und er bat den Teufel um ein Licht. Dieser gab ihm eine glühende Kohle, welche Jack in eine ausgehöhlte Rübe legte. Damit war dann die Tradition von „Jack O’Lanterns“ geboren – eine verdammte Seele in Gestalt des Schmieds, die mit einer brennenden Glut in einer ausgehöhlten Rübe herumwanderte. Um den Wanderer fernzuhalten stellten die Menschen eine Laterne in ihre Fenster. Als die Millionen von Iren in die USA auswanderten, nahmen sie auch diesen Brauch mit. Allerdings – so sagt man – habe es damals nicht so viele Rüben gegeben, so dass anstelle dessen Kürbisse verwendet wurden.

Die Verkleidung an Halloween ist keine neuzeitliche Erfindung, sondern geht ebenfalls auf ein Brauchtum bei den Kelten zurück. Da in dieser besonderen Nacht die Lebenden und die Toten sich sehr nahe waren, verkleideten sich die Druiden in aufwendigen Kostümen als Geister und Teufel, falls sie anderen Teufeln und Geister unterwegs begegnen würden. Sie hofften mit ihrer Verkleidung zwischen all den anderen nicht aufzufallen und am Ende der Nacht nicht entführt zu werden. Dies erklärt, weshalb Teufel, Hexen und Geister heute die beliebtesten Kostüme sind.

Happy Halloween





3 comments:

  1. Die Weihnachtsartikel stehen bei uns schon seit September in den Läden. Aber auch Halloween gewinnt immer mehr an Bedeutung. Es gibt Kostüme und Kürbisse zu kaufen. Geknallt wird allerdings an diesem Tage nicht. Bei uns im Dorf ziehen dann bei Einbruch der Dunkelheit kleine Geister durch die Straßen. Natürlich habe ich für sie schon Tage vorher kleine Tütchen mit Süßigkeiten zusammen gestellt. Ich wünsche dir ein schönes Halloweenfest.
    Liebe Grüße vom Emma und Lotte Frauchen

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  2. danke für die vielen interessanten Infos. Bei mir gibt es dann am Montag einen Beitrag zu Samhain :)

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  3. Danke dir für den klasse Beitrag ,ich persönlich habe zu Helloween keinen wirklichen Bezug, aber es interessant mehr darüber zu erfahren.

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