Wie ich letztens hörte, werden in Deutschland in einigen
Läden neben der Grillkohle schon die Weihnachtsplätzchen angeboten. Während in
Deutschland die Weihnachtsartikel die Regale füllen, sind das hier in
Nordirland alle möglichen Waren zu Halloween, die seit September in den Läden
verkauft werden.
Halloween spielt hier eine große Rolle, vor allem wenn es um
den Verkauf von Artikeln geht. Da werden fantastische Kostüme angeboten, die
man in Deutschland sonst nur zur Faschingszeit sehen würde; Knaller, die
ansonsten hier in Nordirland strikt verboten sind, aber an Halloween selbst
erlaubt sind; und schließlich eine Vielzahl an Süßigkeiten.
Wer weiß bei all dem Trubel eigentlich schon, was es mit Halloween wirklich auf sich hat? Der Name selbst ist eine Ableitung von All Hallows’ Eve. Korrekt ausgesprochen wird es Hallowe’en.In vielen Ländern wird Halloween am Abend von „All Hallows“ (bzw. „All Saints“ zu Deutsch: Allerheiligen am 1. November) begangen. Der 31.10. selbst gilt im christlichen Glauben als der Tag der Einleitung des Triduum (Dreitagefeier) und ist der Erinnerung an die Toten gewidmet, darunter Heilige, Märtyrer und alle verstorbenen Gläubigen.
Es ist übrigens nicht ganz sicher wie und wo Halloween genau
entstand. Es wird weithin vermutet, dass es als heidnisches keltisches Fest der
Toten im Zusammenhang mit dem irischen und schottischen Samhain Fest entstanden
ist und später dann christianisiert wurde. Es verwundert deshalb nicht, dass „Halloween“ ursprünglich vor
allem im katholischen Irland weit verbreitet war. Von dort aus nahmen irische
Einwanderer in die USA diesen Brauch mit und bauten ihn zur Erinnerung an die
Heimat ständig aus.
Mehr Informationen zu Samhain (in Englisch) http://goireland.about.com/od/historyculture/qt/trad_samhain.html
Inzwischen wird Halloween als die Nacht gefeiert, wo
Geister, Feen und Hexen besonders aktiv sind.
Typisch für Halloween ist „Trick-or-Treat“ (am ehesten noch
mit „Süßes, sonst gibt's Saures!“ zu übersetzten). Kinder gehen abends, nach Einbruch
der Dunkelheit in ihren Halloween Kostümen von Haus zu Haus, klopfen an die Tür
und sagen ihr Sprüchlein auf. Angangs war ich darüber so entsetzt gewesen, weil
ich diesen Brauch ja nun gar nicht aus Deutschland kannte, dass ich schnell
unsere Haustüre wieder zugeknallt hatte. Mittlerweile bin ich keine
Spielverderberin mehr und sorge schon rechtzeitig dafür, dass wir Süßigkeiten
für Halloween an der Haustür parat liegen habe.
Süssigkeiten für die Kinder |
Weitere typische Halloween Merkmale sind die
ausgeschnittenen Kürbisse, Halloween Parties, „Bonfires“ (Freudenfeuer) und
Feuerwerksknaller.
Ein Kürbis-Kostüm |
Das Wort „Bonfire“ bedeutet ein Feuer, wo Knochen verbrannt
wurden. Die Tradition der Bonfires geht auf die Kelten zurück. Sie zündeten
große Scheiterhaufen an (um die herum sie tanzten und speisten), um damit die
bösen Geister abzuschrecken. Halloween gehörte ebenfalls zu den keltischen
„Feuer-Feiern“. Traditionell wurden mit dem Halloween Bonfire Träume, wen man
heiraten wird, stimuliert. Dazu wurden dann Haare ins Feuer geworfen und dabei
hat man dann von der / dem zukünftigen Herzallerliebsten geträumt.
In Nordirland sind Bonfires in den protestantischen
Wohnvierteln fester Bestandteil der Feierlichkeiten des 12. Juli (siehe: http://carmen-bauer.blogspot.co.uk/2013/07/der-12-juli.html).
In England ist der 5. November die Nacht der Bonfires und ist Guy Fawkes gewidmet. Dieser hatte am
5. November 1605 vergeblich ein Sprengstoff-Attentat auf den damaligen König
verübt und versucht, das englische Parlamentsgebäude in die Luft zu jagen.
Historisch betrachtet wurden Bonfires in der Nacht des
31.10. angezündet, um verlorene Seelen zu trösten und Geister zu ihrem
Bestimmungsort zu geleiten. Heute sind die Bonfires keineswegs mehr mystisch /
romantisch angelegt, sondern dienen oft auch zum Verbrennen von Sperrmüll.
Man sagt, dass die Farben orange und schwarz deshalb zu Halloween-Farben
wurden, weil Orange mit dem Ernten verbunden ist (Halloween markiert das Ende
der Ernte) und Schwarz mit Tod assoziiert wird.
Die Tradition des ausgehöhlten Kürbis geht bis auf das 18. Jh.
zurück. Demnach hatte ein irischer Schmied einen Pakt mit dem Teufel getroffen
und deshalb wurde ihm der Zugang zum Himmel verwehrt. Stattdessen wurde er dazu
verdammt um die Erde zu wandern, und er bat den Teufel um ein Licht. Dieser gab
ihm eine glühende Kohle, welche Jack in eine ausgehöhlte Rübe legte. Damit war
dann die Tradition von „Jack O’Lanterns“ geboren – eine verdammte Seele in
Gestalt des Schmieds, die mit einer brennenden Glut in einer ausgehöhlten Rübe
herumwanderte. Um den Wanderer fernzuhalten stellten die Menschen eine Laterne
in ihre Fenster. Als die Millionen von Iren in die USA auswanderten, nahmen sie
auch diesen Brauch mit. Allerdings – so sagt man – habe es damals nicht so
viele Rüben gegeben, so dass anstelle dessen Kürbisse verwendet wurden.
Die Verkleidung an Halloween ist keine neuzeitliche Erfindung, sondern geht ebenfalls auf ein Brauchtum bei den Kelten zurück. Da in dieser besonderen Nacht die Lebenden und die Toten sich sehr nahe waren, verkleideten sich die Druiden in aufwendigen Kostümen als Geister und Teufel, falls sie anderen Teufeln und Geister unterwegs begegnen würden. Sie hofften mit ihrer Verkleidung zwischen all den anderen nicht aufzufallen und am Ende der Nacht nicht entführt zu werden. Dies erklärt, weshalb Teufel, Hexen und Geister heute die beliebtesten Kostüme sind.
Happy Halloween
Die Weihnachtsartikel stehen bei uns schon seit September in den Läden. Aber auch Halloween gewinnt immer mehr an Bedeutung. Es gibt Kostüme und Kürbisse zu kaufen. Geknallt wird allerdings an diesem Tage nicht. Bei uns im Dorf ziehen dann bei Einbruch der Dunkelheit kleine Geister durch die Straßen. Natürlich habe ich für sie schon Tage vorher kleine Tütchen mit Süßigkeiten zusammen gestellt. Ich wünsche dir ein schönes Halloweenfest.
ReplyDeleteLiebe Grüße vom Emma und Lotte Frauchen
danke für die vielen interessanten Infos. Bei mir gibt es dann am Montag einen Beitrag zu Samhain :)
ReplyDeleteDanke dir für den klasse Beitrag ,ich persönlich habe zu Helloween keinen wirklichen Bezug, aber es interessant mehr darüber zu erfahren.
ReplyDelete