Saturday 23 March 2013

Vom (schlechten) Wetter



„Nobody comes here for the weather“, lautet ein bekannter Werbespruch. Ob das allerdings angesichts unserer momentanen Wetterlage noch zutrifft, bezweifele ich.
Im Allgemeinen ist das Klima hier ganzjährig eher mild. Im Winter sinken die Temperaturen so gut wie nie unter den Gefrierpunkt. Im Sommer kann man sich glücklich schätzen, wenn es mehrere Tage hintereinander über 18 Grad warm ist. Ganz selten kann es auch einmal richtig „heiß“ werden – nämlich an die 25 Grad und dann ist das auch schon eine Hitzewelle, die, so schnell wie sie gekommen ist, auch wieder verschwindet.
Zurzeit bietet uns das Wetter aber alles, was es an Schlechtem zu bieten hat: Abwechselnd Schnee und Regen in allen möglichen Varianten, von sintflutartig heftig bis nieselnd. Dazwischen dann immer wieder auch richtiger Schneeregen, der mal mehr, mal weniger stürmisch ist. Ein bedeckter Himmel, bei dem man beim besten Willen nicht vermuten würde, dass sich dahinter eventuell vielleicht einmal die Sonne zeigt. Und als ob das alles noch nicht genug ist, stürmt es auch noch seit Tagen. Die eiskalten Sturmböen heulen und pfeifen um die Ecken, dass es einem richtig Angst und Bange werden kann. Es ist schier unmöglich, die Fenster länger als ein paar Minuten zum Lüften zu öffnen. Erbarmungslos dringt der Wind ins Zimmer ein und reißt alles, was sich ihm in den Weg stellt, um.
Normalerweise schneit es hier eher selten und wenn, dann bleibt der Schnee aufgrund der doch relativ milden Temperaturen auch nicht lange liegen. Auch jetzt (Ende März!) ist es bei uns mit Temperaturen von ca. 5 Grad doch eher mild. Deshalb bleibt ja auch der Schnee nicht lange liegen. Ganz schnell verwandelt sich die weiße Pracht in grauen, unansehnlichen Matsch. Alles steht unter Wasser. Die Straßen und Wege sind glitschig und rutschig. 



Seit vorgestern wird in den hiesigen Nachrichten vor dem schlechten Wetter gewarnt. Vor allem, dass man keine Fahrten mit dem Auto unternehmen soll. Das hat dazu geführt, dass viele Menschen schnell noch vor dem „Wintereinbruch“ eingekauft haben. Man wird sich vielleicht wundern – aber da es hier keine so harschen Winterverhältnisse gibt, ist man auch kaum auf „Winter“, wie man ihn z.B. von Deutschland her kennt, eingestellt. So fahren z.B. die Autos ganzjährig mit Sommerreifen, was jetzt zu Verkehrsbehinderungen auf den verschneiten und rutschigen Straßen führt.

Es gibt Tage, an denen man hier in Nordirland jede Jahreszeit auf einmal erleben kann: Strahlend blauer Himmel, Sonnenschein, strömender Regen, starker Wind, wenn nicht sogar Sturm. Ja die gibt es. Fragt sich nur, wann wir wieder einmal einen solchen Tag haben werden. 

2 comments:

  1. So wie du es beschreibst, Carmen, ist mir Nordirland gut bekannt! Ich war im Sommer und auch schon im Winter dort, einmal gab es sogar Frost. Eigentlich gefällt mir der gemäßigte Winter dort besser, als der "Kamikaze"-Winter hier, aber die Durchschnittstemperaturen im Sommer sind mir bei euch einfach zu "frisch". Zu wenig Grundwärme. Ich brauche warme Abende, an denen man auch noch um 10 oder 11 in Tshirt und kurzer Hose mit den Hunden laufen kann. =) Aber landschaftlich ist deine Wahlheimat einfach wunderschön, darum beneide ich dich. =)

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  2. vielen Dank Carmen
    hatte gestern schon mal kommentiert, jetzt weiß ich nicht, ob mir der heutige nicht auch wieder verschwindet.

    der Frühling kommt ganz gewiss <3

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