Neulich habe ich irgendwo gelesen, dass der Satz, den wir alle kennen „Hunde, die bellen, beißen nicht“ gar nicht stimmt. Darauf gekommen bin ich, weil ich im Internet recherchiert habe was das sein könnte, dass mein kleiner Zwerg Mini ständig nachts bellt, wenn sie alleine in der Küche ist. Sie sitzt dort im Dunkeln an der Küchentür, die durchgängig aus Glas ist, schaut hinaus in die Luft wie „Hans guck in die Luft“ und bellt und knurrt. Zu sehen und zu hören ist meiner Meinung nach aber nichts.
Mini hat manchmal das Bedürfnis alleine in Jacks Bettchen in der Küche zu schlafen. Im Prinzip habe ich ja auch nichts dagegen. Kann jeder machen, was er will – auch meine Yorkies. Das Problem ist hier allerdings, dass Mini dann nachts weithin hörbar bellt und bellt und bellt.
Mir kam oft schon der Gedanke, sie bellt deshalb so laut, weil sie Angst hat. Und das nächtliche Alleine-Sein in der Küche ist so eine Art „Mutprobe“. Das kennt man doch auch von sich selbst. Wenn man durch düstere Ecken geht, pfeift oder singt man laut, weil man zeigen will: „Ich habe keine Angst“ und meint, jeden potentiellen Angreifer damit abschrecken zu können.
Nun weiß ich aus Erfahrung mit meinen Hunden, dass es verschiedene Arten des Bellens gibt. Meine alte Hundedame Susi zum Beispiel bellt nicht nur, sondern sie beißt auch. Wenn sie (gerade mal 20 cm groß!) mit tiefer Stimme bellt, ist das bei ihr immer ein Hinweis, dass sie es ernst meint. Manchmal bellt sie auch, weil sie sich Aufmerksamkeit verschaffen will. Dies vor allem dann, wenn sie Hunger hat und ihr Futter will. Dieses „Bellen“ hört sich jedoch völlig anders an – es ist ein hohes, leichtes Bellen und mehr wie ein schüchternes auf sich aufmerksam machen.
Im Unterschied zu Susi bellt Jack so gut wie gar nicht. Er ist ein durch und durch freundlicher Hund, aber dafür ein Meister im Knurren. Wenn er etwas nicht mag, dann knurrt er so doll, dass es einem schon Angst machen kann. Unabhängig davon würde er einen Einbrecher zu Tode lecken, aber nicht beißen. Jack bellt oft nur dann, wenn er andere Hunde bellen hört oder bei hohen Tönen, die er nun überhaupt nicht mag. Sehr oft bellt Jack auch ohne ersichtlichen Grund, wenn wir die Tür aufmachen, um das Wohnzimmer zu verlassen. Es klingt dann so als ob er uns warnen will „geh‘ da nicht raus“.
Manchmal stimmen alle 3 Hunde draußen im Garten in ein Gebell ein, wenn sie in der Nachbarschaft Hunde bellen hören. Irgendwo habe ich einmal gelesen, dass sich Hunde mit ihren Artgenossen über verschiedene Arten des Bellens verständigen und ihnen Informationen über ihr Befinden oder ihre Absichten mitteilen. Bei Jack ist das garantiert der Fall – hört er draußen oder gar im Fernsehen einen Hund bellen, dann kann er sich richtig aufregen und er hört dann nicht mehr auf zu bellen.
Mein kleiner Löwenzwerg Mini sitzt wie gesagt oft an unserer Küchentür im Dunkeln, knurrt mit lauter Stimme wie ein „großer“ Hund ganz fürchterlich und versucht scheinbar mit ihrem Bellen irgendwelche imaginären Feinde in die Flucht zu schlagen oder Freunde zu begrüßen. Aber welcher Freund ist im Dunkeln draußen in unserem Garten? Ich denke, es ist vielmehr so, dass Mini schon mal prophylaktisch jeglichen Eindringling warnt: “Hier herrsche ich!” Komm’ mir bloß nicht in die Quere, Du kannst mir keine Angst machen! Bleib wo du bist, sonst beiß‘ ich dich! Und sie meint wohl je lauter sie bellt, desto abschreckender wirkt sie.
Dabei sieht die kleine Zwergin so süß aus, dass mir dazu wirklich nur einfällt: Hunde, die bellen, beißen nicht!
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Mehr Geschichte über die 3 Yorkshire Terrier Jack, Susi und Mini gibt es hier zu lesen:
Yorkshire Terrier - Zwerge mit Löwenherz
ISBN 978-3842352049
BoD, 2011, 92 Seiten Paperback
€ 12,80 überall im Buchhandel
Yorkshire Terrier - Zwerge mit Löwenherz unterwegs in
Nordirland
ISBN 978-3-7322-7952-4
Books on Demand, 2013
Taschenbuch, 108 Seiten. Mit vielen Farbfotos.
€ 12, 80 *inkl. MwSt.
Hahaha, wieder so süß geschildert. Ich stelle auch immer wieder so komische Eigenarten an den Banditen fest. Oftmals hätte ich gerne gewußt was sie gerade denken .
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