Wer weiß schon, dass das älteste Pub der ganzen Insel Irland
„Grace Neill's” (das 1611 unter dem Namen 'King's Arms' eröffnet wurde) in Donaghadee
zu finden ist.
Donaghadee (wird Donna-Ga-Die ausgesprochen), kommt aus dem
Irischen und bedeutet so viel wie „Daoi’s Kirche“. Das kleine geschichtsträchtige
Städtchen mit seinen rund 8000 Einwohnern ist ca. 10 km von Bangor entfernt und
liegt direkt am Meer. Genau gegenüber befindet sich Schottland, dessen Küste
man mit bloßem Auge von Donaghadee aus sehen kann.
Durch seine Lage und vor allem seine Nähe zu Schottland war
das Städtchen bis Mitte des 19. Jh. der wichtigste Hafen für den Handel mit Großbritannien
und der Insel Irland. Erst viel später wurde der Hafen von Donaghadee durch das
immer grösser werdende Belfast aufgelöst und verlor dann gänzlich seine
einstige Bedeutung.
Vieles von dem wirtschaftlichen Leben der Stadt hing zu
seiner Glanzzeit mit Schifffahrt, Transport und Versand sowie rund um Schiffe
zusammen. Aber nicht nur dafür wurde Donaghadee genutzt. Im 18.und 19. Jh. machten
sich Paare, die schnell und einfach heiraten wollten, von Donaghadee aus mit
der Fähre auf den Weg ins gegenüberliegende schottische Portpatrick – das Gretna
Grenn der Iren.
Der Fährbetrieb existiert heute (leider) nicht mehr. Um nach
Schottland zu gelangen muss man ins Kilometer weit entfernte Larne oder nach
Belfast fahren und von dort aus die Fähre nehmen.
Das alte Wahrzeichen der Stadt - der eindrucksvolle Leuchtturm,
der weithin sichtbar ist, stammt aus dem Jahr 1836 und war der erste Leuchtturm
in Irland, der mit elektrischem Licht ausgestattet worden war.
Obwohl das Städtchen vergleichsweise klein ist, verfügt es
über eine ganze Reihe interessanter historischer Sehenswürdigkeiten sowie auch zahlreiche
kleinere Läden, Cafés, Restaurants und Pubs. Da es direkt am Meer liegt, lädt
ein Spaziergang auf der Promenade an der frischen Seeluft immer ein.
Zu den Sehenswürdigkeiten, die man sich unbedingt anschauen
sollte, gehören: die Burg (im Englischen als Motto oder Moat bekannt), der
kleine, aus dem 17. Jh. stammende, Hafen und natürlich das Grace Neill’s Pub.
Die Burg selbst ist jüngeren Datums. Das Gebäude wurde 1818
gebaut, um den Sprengstoff für die Hafenerweiterung zu lagern. Aber der
Standort war schon in der Bronzezeit als Verteidigungsposten benutzt worden, so
z.B. gegen die Angriffe der Wikinger. Im 12. und 13. Jh. wurde der Posten dann
unter den Normanen weiter zu einer Festung ausgebaut. Rund um die alte Festung
ist ein attraktiver kleiner Park von dem aus man einen wunderbaren Blick auf
die irische See und die „Copeland Insel“ (ein wichtiges Vogelschutzgebiet, das
man nur mit einem Boot erreichen kann) hat.
Zu erwähnen bleibt noch, dass Donaghadee aufgrund seiner
Seefahrer-Tradition seit 1906 eine sehr wichtige Rettungsstation hat, die seit
ihrer Gründung schon sehr zahlreichen Menschen das Leben gerettet hat.
Und für alle, die gerne Golf spielen - es gibt auch einen Golfclub, der mich aufgrund der Palmen immer irgendwie an fernere Länder erinnert.
Hallo Carmen,
ReplyDeleteherzlichen Dank für deinen interessanten Bericht über Donaghadee und die tollen Bilder.
Liebe Grüße
Katy
Irland ist ein schönes Land. Irgendwann möchte ich auch einmal dorthin.
ReplyDeleteSchöner Beitrag!
Sonnige Grüße
Sandra