Wer vermutet schon, dass sich hier, abseits der
Hauptverkehrsstraße von Bangor nach Newtonards ein wunderbarer Waldweg
befindet, der zu einem entspannten Spaziergang einlädt. Von meinem
Lebensgefährten erfuhr ich, dass sich auf dem „Clandeboye“-Gehöft früher einmal
ein Sägewerk befunden hatte und die Gegen daher ihren Namen hat.
Wohin der Weg letztendlich führt habe ich noch nie ausfindig
machen können – auch wenn mein Lebensgefährte, ich und unsere Crumbells bereits
zigmal hier spazieren gegangen sind.
So oft schon sind wir an den Weiden, den Brombeerhecken, den
unterschiedlichen Bäumen mit ihren teilweise sehr bizarren Formen und dem See,
der eine Schwanenfamilie beherbergt, entlang gelaufen. Aber nie hatte ich meine
Kamera dabei, um das, was die Natur hier zu bieten hat, auf Bildern
einzufangen.
Bei unserem letzten Spaziergang sind wir sogar noch einmal
nach Hause gefahren – nur um meine kleine Kamera zu holen, damit ich die „Kunst
im Wald“ auch im Bild festhalten konnte. Und Kunst ist es für mich wirklich,
was es hier alles zu bestaunen gibt.
Das betrifft nicht nur die Pferde, die hier auf der Weide
stehen, sondern auch „komisch“ gewachsene Bäume oder anderes Geäst sowie auch
einiges Federvieh, das sich hier verbirgt.
Nun lebe ich schon seit sieben Jahren hier im schönen County
Down und habe alles, was Natur zu bieten hat, quasi vor der Haustür. Aber ich
bin anscheinend doch noch viel zu viel „Stadtmensch“. Bei unserem heutigen
Spaziergang habe ich mich nämlich etliche Male ganz schön erschrocken. Ich war
so damit beschäftigt, die Schönheit der Natur zu knipsen, dass ich gar nicht
merkte, wie eines der Pferde auf einmal hinter mir stand und mir beim
Fotografieren über die Schulter schaute. Irgendwie musste ich wohl gespürt
haben, dass da „etwas“ hinter mir war Und als ich mich umdrehte sah mich das
Pferd, das „riesen große Pferd“, mit seinen braunen Augen freundlich an. Ich
bin sowieso so schreckhaft und man darf sich mir nicht von hinten nähern – ich
schreie sofort los. Ja und so war es dann auch heute, als ich das Pferd so
dicht an meinem Kopf erblickte. Ein Schrei drang durch die Stille des
Waldweges. Das Pferd ließ sich dadurch aber nicht beirren. Es verharrte am Zaun
und wartete mit seinen beiden anderen Gefährten auf ein Leckerli. Leider vergeblich,
denn ich hatte nichts dergleichen dabei.
Eine Weile später erschreckte mich ein Fasan, der aus dem
Gestrüpp kommend auf einen der Bäume hoch flog und sich dann durch die Lüfte
schwang. Ich muss gestehen, dass ich gar nicht wusste, dass diese Vögel mit
ihren prächtigen Gefiedern überhaupt fliegen können geschweige denn so hoch
fliegen können. Ich war vom Anblick dieses wunderbar bunten Federviehs so überrascht, dass ich nicht einmal ein Foto machte.
Ansonsten verlief unser Spaziergang – bis auf weiteres - total
ruhig. Der Wind rauschte durch die wenigen Blätter, die jetzt im Dezember noch
an den Bäumen hingen, und man hörte hier und da ein paar Vögel zwitschern. Doch
dann wurde diese himmlische Ruhe durch penetrante Geräusche, die sich anhörten
wie Schüsse, gestört. Dazu muss man wissen, dass jagen und schießen hier in
Nordirland ganz normal ist und nur da, wo es ausdrücklich auf Schildern steht,
verboten ist. Uns wurde es aufgrund der Ballerei dann doch ein wenig mulmig und
da der schöne Waldweg sowieso abrupt in einem Schlammloch endete, beschlossen
wir den Rückweg anzutreten.
Einen wunderschönen Spaziergang habt ihr gemacht. Es gibt viel zu entdecken in "eurem" Wald. Ich bin auch so schreckhaft, nur manchmal bleibt mir der Schrei einfach im Hals stecken. Dafür krieg ich dann immer ganz weiche Knie. Fasane gibt es hier auch viele. Nur das sie auf Bäume fliegen, habe ich auch noch nie gesehen. Finde ich sehr interessant.
ReplyDeleteLiebe Grüße vom Emma und Lotte Frauchen
So schöne Baumkunstwerke!
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