Wenn es das Wetter erlaubt, fahren wir immer nach
Ballywalter, weil wir dort sehr gerne am Strand spazieren gehen und
anschließend Eis essen.
Der kleine Ort, Ballywalter, liegt direkt an der Irischen
See und ist ca. 30 KM von uns entfernt. Wir brauchen für die Strecke mit dem
Auto allerdings 20 Minuten, weil es quasi quer Beet, vorbei an saftigen Weiden
und Feldern, über die kleinen und engen Landstraßen geht. Manchmal nehmen wir
auch eine Abkürzung mitten durch einen Bauernhof. Die „Straße“ ist eigentlich
eher ein „asphaltierter Feldweg“. Rechts und links sieht man die Gehöfte, die
zum Bauernhof gehören, auf den saftig grünen Weiden stehen fast das ganze Jahr
hindurch Kühe, Schafe und auch Pferde und in der Ferne kann man schon die
Irische See erblicken.

Ganz oft findet man unterwegs an den Häuserwänden oder am
Straßenrand auch Angebote wie z. B. frische Eier, Joghurt, oder auch
Kartoffeln, was man sich selbst nehmen kann. Das Geld dafür legt man dann in
einen dafür bereitstehenden Kasten. Man wird sich jetzt wundern – aber hier
zählt noch Ehrlichkeit. Oft sieht man auch in Zeitungsläden Aushänge wie z. B.
½ Dutzend Eier von freilaufenden Hühnern für umgerechnet ca. 1,30 €. Nicht nur
die Mengenangabe, nämlich Dutzend, ist ungewöhnlich, aber auch der Ort wo die
Eier angeboten werden, nämlich im Zeitungsladen.
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Hier gibt es u.a. Eier, Zeitungen und leckeres Eis zu kaufen |
Hier gibt es neben Zeitungen,
Bürobedarf und Eiern auch Briefmarken, Süßigkeiten und vor allem leckeres Eis
zu kaufen.
Ballywalter hat laut einer schon etwas länger
zurückliegenden Zählung 1416 Einwohner und obwohl es so klein ist, hat es sogar mehrere
Kirchen. In Hessen würde man sagen „einmal auf die Bremse gelatscht und schon
ist man durch den Ort durchgefahren“. Wie eine Perle an einer Perlenkette ist das kleine
Fischerdörfchen eines der vielen Orte entlang der Küste an der Irischen See. Im
Unterschied zu den Nachbardörfern ist aber der Strand von Ballywalter leicht
zugänglich und ist trotz seiner Begehrtheit ganz selten nur mit Menschen
überlaufen.
Der Strand selbst ist ein kilometer-langer Sandstrand mit
vielen Gezeitentümpeln, an dessen Ende sich einer der vielen Caravan-Parks, die
es in Nordirland gibt, befindet.
Ich selbst bin hier noch nie im Wasser gewesen, weil es mir
schlichtweg zu kalt ist. Manchmal liebäugele ich damit, eine kalte Erfrischung
in der Irischen See zu nehmen - zumal ich früher öfter in der Ostsee zum
Schwimmen war. Aber nein – aus dem Alter der Mutproben bin ich herausgewachsen.
Mir reicht es barfuß am Strand entlang zu laufen, die Seele baumeln zu lassen und
dem Meeresrauschen zu lauschen. Das erinnert mich immer an die vielen Urlaube,
die ich irgendwo weit weg von Zuhause am Meer verbracht habe und hier habe ich das
Meer quasi vor der Haustür. Was will ich mehr?!