Nun ist dieses Jahr auch bald schon wieder vorbei.
Weihnachten und Sylvester stehen vor der Tür. In Deutschland ist längst der
erste Schnee gefallen und bei uns in Nordirland steht eher alles vom vielen
Regen unter Wasser. Es war nicht alles Gold was bei mir dieses Jahres glänzte
und so möchte ich dann doch lieber einen kleinen und hoffentlich erfreulichen
Eindruck aus meiner Wahlheimat widergeben.
Irgendwo habe ich einmal gelesen, die nordirische Landschaft
sei ein Traum. Das kann ich voll und ganz bestätigen. Es gibt hier auf relativ
kleinem Terrain in der Tat landschaftlich spektakuläre Gegenden, wie ich sie
sonst noch nicht gesehen habe. Man kann hier über Felder und Wiesen spazieren,
geheimnisvollen Pfaden folgen und steht auf einmal vor einem einmaligen Bild,
wie es nur die Natur erschaffen kann: Grün in allen Schattierungen soweit das
Auge reicht, in der Ferne ruht still die ansonsten eher raue Irische See,
vereinzelt sieht man ein paar Häuser.
Im Kontrast zu dem frischen saftigen Grün der Landschaft sieht man ganz oft einen
strahlend blauen Himmel, den kein Wölkchen trübt.
Es herrscht Stille. Nur ab und zu fliegt ein Vogel durch die Luft. Und je nachdem zu welcher Jahreszeit man unterwegs ist, blüht z. B. der Ginster (im Frühjahr) oder der Efeu (im Herbst) und hüllt die Luft in einen zarten Duft.
Noch spektakulärer wirkt das Ganze im Herbst, wenn alles in
braunes, rotes und gelbes Herbstlaub gefärbt ist.
Das ist in der Tat ein Feuerwerk der Sinne! Und es gibt noch
mehr davon.
Was immer die Natur an Farben, eindrucksvollen
Lichtverhältnissen und bizarren Formen zu bieten hat - hier in Nordirland gibt
es reichlich davon. Man braucht in keine Kunstausstellung zu gehen. Es gibt
Wolkenformationen, die total beeindruckend sind und auf keinem noch so gut
gemalten Bild zu finden sind.
Ähnliches gilt für Bäume, die manchmal solche bizarren
Formen haben. Ich stelle mir immer vor, welchen Spaß es gemacht haben muss,
hier als Kind zu spielen und auf solche Bäume zu krabbeln.
Entsprechend der Jahreszeit ist alles in gelb, blau, rot,
weiß, etc. getaucht. Von allen Farben ist jedoch grün vorherrschend. Grün
soweit das Auge reicht. Dazwischen sind überall Schafherden, was wie weiße
Tupfen auf einem grünen Teppich aussieht.
Selbst im Dezember grünt und blüht es noch. Die Vögel zwitschern und wenn es nicht so kalt wäre, könnte man meinen, es sei Frühling.
Jedes Jahr wieder nehme ich mir vor, zu beobachten wie nach
dem Winter, der hier ja eher mild ist, das Frühjahr einzieht. Aber das geht
immer so schnell. Man steht morgens auf, reibt sich die Augen und das Frühjahr
ist da. Alles fängt an zu sprießen und in den verschiedensten Farben zu blühen.
Der Sommer ist – ähnlich wie der Winter – auch relativ „mild“
bei uns. Wenn wir einmal Temperaturen über 20 Grad haben, ist das schon gleich
eine „Hitzewelle“ und Anlass genug, in einem der vielen Glens (Wäldchen) oder
am Meer spazieren zu gehen.
Kein Wunder sagte meine Mutter einmal, dass die irische
Butter in Deutschland so gut schmeckt. Stehen doch die Kühe hier das ganze Jahr
über auf solch saftig grünen Weiden.
Und damit wünsche ich allen meinen Leserinnen und Lesern ein
schönes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr.
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